Mondsee
Die überdimensionale päpstliche Basilika, pompös und reich ausgestattet, zeigt schon von weitem die ehemals wichtige und herausragende Stellung des 1791 aufgelassenen Benediktinerklosters Mondsee. 748 durch den Baiernherzog Odilo aus dem Geschlecht der Agilolfinger gegründet, wäre es heute das älteste Kloster Oberösterreichs. Der Wallfahrtsort St. Wolfgang stand unter der Patronanz des Klosters und führte es zu Bedeutung und Ruhm.
Die unzähligen Engel des Meinrad Guggenbichler in der Stiftskirche betonen dies. Keiner gleicht dem anderen. Im Barock wurde alles zur Bühne, um den Menschen durch seine Pracht eine Ahnung vom Himmel zu geben, und so liegt es nahe, dass ein weltweit berühmter Film "The Sound of Music" sich dessen auch bediente. Die Hochzeitsszene wurde hier gedreht.
Die "Mondseekultur" liegt allerdings viele tausend Jahre zurück. Funde aus der Jungsteinzeit - Reste von Pfahlbauten, können im Pfahlbaumuseum von Mondsee besichtigt werden.
Sieht man heute hinter der Basilika, etwas erhöht am Hang, Rauch durch das Schindeldach eines Bauernhauses aufsteigen, so ist das keine drohende Feuergefahr, sondern die besondere "Heiztechnik", die über Jahrhunderte im Mondseeland üblich war. Bei einem Glas Most kann man im Mondseer Rauchhaus jene bäuerliche Kultur erleben, die erst vor rund 40 Jahren ein Ende fand.
© Brigitte Leithner